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Eisfairsteuerung über die D-Box

Aufbau

Die Kosten für die Anfertigung einer Platine stehen in keinem Verhältnis zu den Bauteilekosten. Ich habe mich deshalb für Lochrasterplatten entschieden und die Schaltung in einzelne Module zerlegt. Letzteres vereinfacht den Einbau in den Rechner, da die einzelnen Module klein genug sind, um irgendwo Platz zu finden. Außerdem braucht jetzt nur das Schaltmodul, in dem 230V anliegen, ein Gehäuse.

Auf den Selbstbau eines Netzteils habe ich verzichtet, da er wesentlich teurer als ein fertiges Steckernetzteil ist. So billig wie die Chinesen kann ich nicht löten. Die ursprüngliche Idee, das Netzteil in das Rechnergehäuse zu integrieren, habe ich letztendlich auch verworfen, da auch das die Sache nur verteuert hätte. Das Platinchen aus dem Steckernetzteil hätte ja vor dem Einbau auch wieder ein Gehäuse gebraucht.

Überblick
Die ganze Schaltung im Überblick, hier noch mit einem Vorläufer des Frontplattenmoduls

Slotblende

Grundlage ist eine fertig gekaufte Slotblende, mit der sich ein COM-Port nach außen führen läßt. Dadurch erspart man sich das Selberfeilen des Ausschnittes für die Sub-D-Buchse. Wer die serielle Schnittstelle des Rechners auf einem Pfostenstecker auf dem Motherboard zur Verfügung hat, kann sich die Sub-D-Buchse und die Kabelbrücke an der Gehäuserückseite natürlich komplett sparen.

Zusätzlich werden in die Slotblende zwei Löcher für die Cinchbuchse und den Anschluß für das Steckernetzteil gebohrt. Wichtig: Die Cinchbuchse muß isoliert befestigt werden, der Masseanschluß darf keinen Kontakt mit der Slotblende haben. Da das Computergehäuse über den Schutzleiter geerdet ist und der Masseanschluß der Cinchbuchse mit der Masse der D-Box verbunden ist, handelt man sich sonst garantiert eine Brummschleife ein.

Steuermodul

Der Drahtverhau sieht schlimmer aus als er ist. Wichtig ist eigentlich nur, daß man zwischen den Bauteilen genug Platz läßt, um beim Verdrahten keine Probleme zu bekommen. Alle Anschlüsse zu den anderen Komponenten der Schaltung sind über Steckverbinder realisiert. Bei Wartungs- oder Aufrüstarbeiten bekommt man so das Ganze auch wieder auseinander.

Der linke Steckverbinder führt zum Slotblech, der rechte zur Frontplatte und der Steckverbinder rechts unten zum Schaltmodul

Netterweise hat Siemens-Nixdorf bereits beim Bau des Rechners zwei Befestigungssockel mit M3- Innengewinde genau da vorgesehen, wo ich die Platine hinhaben wollte. Das Angebot habe ich selbstverständlich angenommen.

Steuermodul von oben Steuermodul eingebaut
Steuermodul von oben... ... und hier eingebaut im Rechner

Schaltmodul

An dieser Stelle ist ein Hinweis fällig:

Das Schaltmodul schaltet 230V Netzspannung, die lebensgefährlich ist. Die einschlägigen Installationsvorschriften sind einzuhalten. Das gilt insbesondere für Leitungsquerschnitte, Abstand von Leiterbahnen und Kontakten und dem Abstand zwischen Kleinspannungs- und Netzspannungsseite. Sorglosigkeit führt hier sehr schnell zur Leblosigkeit, und ein Rechner mit ATX-Netzteil, der die hier beschriebene Bastelei nicht braucht, ist sehr viel billiger als eine Beerdigung. Auch neigen Hausratversicherungen zu wenig Kulanz, wenn die Wohnung wegen unsachgemäßer Netzspannungsbastelei ausbrennt. Alle hier gemachten Angaben erfolgen nach bestem Wissen. Sie sind keine Zusicherung, daß der hier beschriebene Aufbau mit den Vorschriften vereinbar ist.

Das Schaltmodul besteht aus R4, C4, T1, D1, dem Relais und einer Klemme für das Netzkabel. Es ist über ein dreiadriges Kabel mit dem Steuermodul verbunden und muß in ein Gehäuse eingebaut werden, damit auch bei geöffnetem Rechner keine netzspannungsführenden Teile berührt werden können. Die Aderenden des Netzkabels müssen mit Aderendhülsen versehen werden. Verzinnen der Aderenden ist nicht zulässig.

fertiges Schaltmodul Schaltmodul von unten
fertig aufgebautes Schaltmodul Lötseite. Die überzähligen Kupferinseln sind weggefräst, um die nötigen Sicherheitsabstände zu wahren
Schaltmodul verkabelt Schaltmodul eingebaut
fertig verkabelt und zugentlastet Das fertige Schaltmodul ist mit einem Klettverschluß am Netzteil befestigt

Frontplatte

Der unangenehmste Teil der Bastelarbeit. Jeder Fehler an dieser Stelle hat unmittelbare Auswirkung auf die Optik des fertig umgebauten Rechners. Ursprünglich hatte ich nur vorgehabt, vier Löcher in die Frontblende zu bohren und dort zwei Taster und zwei LEDs zu befestigen. Doch dann habe ich diese wunderbar industriegrauen Taster mit integrierten LEDs entdeckt, die ganz prima zur Gehäusefarbe meines Rechners passen. Befestigt wird die Platine mit den bestückten Tastern mit selbstklebenden Abstandshaltern. Sie haben den Vorteil, daß man den Abstand zwischen Platine und Frontblende noch justieren kann, bevor das Ganze endgültig befestigt wird.

Frontblende vor dem Zusammenbau Rückansicht Frontblende
Der Frontblendenauschnitt ist fertig. Die Abstandshalter sind provisorisch in die Platine eingesetzt. Irgendwas ist immer im Weg. Hier sind es die Stege auf der Rückseite der Frontblende, die zum Teil entfernt werden müssen.
Rückansicht Frontplattenmodul fertig zusammengebaut Frontansicht Frontplattenmodul fertig
eingesetzt, verklebt, justiert und versplintet. So schlecht sieht das doch gar nicht aus